Bei einer Suche nach griechischen Institutionen in und um Köln bin ich auf das Griechenland Solidaritäts Komitee Köln, kurz GSKK, gestoßen. Ich habe mich nun mit ihnen erstmalig getroffen und möchte dazu einen kurzen Bericht geben.
Die griechische Wirtschaft hat noch lange nicht erholt. Kredite alleine helfen allerdings nicht. Reformen sind dazu in Griechenland überfällig. Über 33% der Jugendlichen unter 25 sind weiterhin arbeitslos. Das Thema Jugendarbeitslosigkeit ist eines von vielen wo es innerpolitisch als auch europäisches Versagen gibt. Anders ist es nicht auszudrücken. Initiativen wie das GSKK versuchen hier durch Aufmerksamkeit und Kontakte zu helfen. So berichtete mir Hubert, mit dem ich mich traf, von dem Kleinbetrieb VIO.ME. Der Betrieb ging pleite und die Inhaber machten sich davon. Die Mitarbeiter*innen bekamen monatelang keinen Lohn. Sie besetzten den Betrieb und führen ihn seit sechs Jahren (!) in Eigenverantwortung. Nun kommen die Eigentümer plötzlich zurück und wollen den Betrieb wieder. (Mehr dazu hier: http://gskk.org/?cat=7 & http://www.viome.org/search/label/Deutsch )
In diesem Zusammenhang bin ich als sozialer Mensch schon der Meinung, dass die Belegschaft einen Betrieb übernehmen sollte, wenn die Inhaber sich ohne Löhne zu zahlen aus dem Staub machen. Dazu eine sehenswerte Dokumentation von Arte (verfügbar bis 29.04.2019!):
Wir brauchen in Europa eine bürgerliche Solidarität. Ich bin durchaus kein Freund von Enteignung und kommunistischen Methoden. Dennoch erleben wir, dass ausufernder Kapitalismus und vor allem keine Einhaltung der Spielregeln auch nicht funktioniert. Ich bin kein Freund von Forderungen wie Umverteilungen – ich denke es geht auch friedlicher. Ein Klassenkampf muss vermieden werden. Hier sehe ich in Bewegungen wie dem GSKK sinnvolle und bodenständige Initiativen.
Griechenland braucht keine Kredite. Griechenland braucht weiterhin Strukturen. Diese müssen innerpolitisch geschaffen werden. Dennoch kann Deutschland und kann Europa helfen und den Finger gemeinsam mit den Griechen in die Wunde legen:
Hintergrund: Darum so „bekloppt“ für Griechenland
Auch ohne verwandtschaftliche Beziehung ist Griechenland gefühlt meine zweite Heimat. Ich liebe Land und Leute. Seit 1987, also da war ich gerade mal vier Jahre alt, bin ich fast jährlich dort. Als die Krise dort begann, fing ich an mich mit Politik näher zu beschäftigen. Seit Jahren treibt mich das Schicksal der Griechen an. Im Rahmen meines Engagements bei Volt Europa ist es für mich eine Herzensangelegenheit Netzwerke zu nutzen um in Griechenland zu helfen.
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