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1 Kommentar
Kristof · 24. Februar 2016 um 17:54
Hallo Fritz,
hier meine Anmerkungen:
– Wie seht Ihr Europa?
Ich sehe Europa derzeit als eine nichtfunktionierende “Solidar”-Gemeinschaft. Denn solidarisch ist man derzeit wohl nur beim Kassieren von EU-Geldern zur Förderungen der jeweils eigenen Wirtschaft. Offensichtlich sind wenige Staaten aber von einer stabilen EU abhängig, so dass Sie sich selbst von vermeintlich kleinen, unwichtigeren und neuen Mitgliedsstaaten auf der Nase rumtanzen lassen.
Was läuft nicht gut und muss verbessert werden?
Wir müssen zu einer wahren Werte- und Solidargemeinschaft werden. Dies kann man aber nicht per Gesetz beschließen, sondern es muss gelebt und über Jahre hinweg institutionalisiert werden. Zur Not müssen eben auch Exempel an Staaten statuiert werden, die dies nicht leben wollen. Ich erinnere mich noch an die Zeiten als die BRD Strafzahlungen aufgrund von zu hoher Neuverschuldung leisten musste. Ich frage mich warum man nicht derartige Strafzahlungen an Länder verordnet die sich derzeit mehr als unsolidarisch wenn nicht gar fremdenfeindlich zeigen? Da mag man selbst als Pegida-Feind schon fast sagen “mit uns kann man es ja machen!” – klar eine BRD ist als Exportweltmeister so führend und aber auch abhängig von einer EU wie kein zweites Land, dennoch muss man wie schon oben gezeigt Grenzen und Regeln aufzeigen und wer sich dran hält, der passt nicht in diese Gemeinschaft und muss dann eben ohne eine EU neu beginnen, man kann sich ja bei entsprechender Bewährung auch gerne wieder neu bewerben.
Das war jetzt schon fast am Thema vorbei, aber das ist für mich das Kernproblem. Die EU ist ein eigentlich loser aber gesetzlich fester Zusammenschluss von sehr verschiedenen Staaten. Nur als Beispiel eben die Unterschiede im Durchschnittseinkommen. Ein Arbeiter aus Rumänien kann z.B. mit genügender Reisebereitschaft in Schweden arbeiten und dort das Vielfache verdienen. Dies ist natürlich schön für den Arbeiter und es sei ihm gegönnt, aber es gibt dabei eben ein gesamtgesellschaftliches Problem was sich Lohnverfall nennt. Dazu kommt eben auch eine starke Ungleichheit, möglicherweise mit Neid und dem Gefühl benachteiligt zu sein. In Gesamteuropa steigen die Lebenshaltungskosten in den Ländern, durch diese Reisearbeit sinkt aber durch Durchschnittslohn und daran sind die reichen Länder der EU schuld. Diese profitieren davon deutlich mehr als die Länder im Osten. Also das Problem liegt nicht nur bei diesen Ländern, sondern so werden problematisiert und versuchen sich möglicherweise auf diese Art zu wehren.
Die EU kann meiner Meinung nach kurzfristig nur auf die Cameron-Art funktionieren. Von einem vereinigten Europa sind wir nicht nur werte- und solidaritätstechnisch weit entfernt, sondern eben auch wirtschaftlich. Das ist sehr schade, denn ein Europa ohne Grenzen ist eine tolle Errungenschaft, diese funktioniert aber auch nur wenn alle an einem Strang ziehen und die Reichen nicht die Armen ausbeuten und sich nur der Vorteile bedient. Aber genau das tun derzeit alle. Der östliche Teil der EU ist derzeit nicht solidarisch und bedient sich wirtschaftlich, andererseits platziert der Westen Billiglohn-Fabriken im Osten und im- und exportiert Billiglöhner in die Wohlstandsländer. Das kann nicht funktionieren.
Einen Kandidaten für die Diskussion kann ich Dir leider nicht nenne.n.