Wer kennt ihn nicht den Sascha Theisen. Er schreibt die beliebte Kolumne im Tivoli Echo, dem Stadionheft der Alemannia. Er macht den Auftakt der Reihe „Die größten Alemannen“ und hat, wie kann es auch anders sein, den passenden Text gleich mitgeliefert.
Meine Alemannia
Auf- und eingestellt von Sascha Theisen
„He, stell mal Deine Alemannia-Traumelf auf!“ Ein Satz mit der Stahlkraft eines „He, schlaf doch mal mit Kate Winslet!“ Klar – beides würde ich machen! Eins darf ich aber nur! Beides finden manche Leute ziemlich schräg! Mir doch egal und außerdem, so lange ich verheiratet bin, bleibt eh nur Alemannia. Hier ist sie also, meine ultimative weil unschlagbare schwarz-gelbe Blockbuster-Truppe.
Kurz zur Erklärung: Als alter Guardiola-Schüler spiele ich natürlich mit Dreierkette vor dem gesetzten Schlussmann Johannes Kau. Das Abwehrbollwerk besteht dann auch aus drei Haudegen allererster Güte: Frank Schmidt (keiner trauerte nach Gegentoren so schön, am Torpfosten lehnend, wie er), Alexander Klitzpera (Eckball-Klassiker am Würselner Wall „Jetzt macht der Klitze-Nuss“) und die Uwe-Seeler-Ohrfeigenmaschine Horatio Troche. Mal ehrlich: Der Stürmer, der da vorbei will, muss auch Eisenstangen biegen können – und zwar mit den Zähnen!
Durch die Dreierkette habe ich einen Spieler mehr im Mittelfeld und als Offensivfanatiker spiele ich auch nur mit einem Sechser vor der Abwehr, Cristian Fiel (weil ich immer noch weinen muss, wenn ich ihn im Dünamö-Trikot sehe). Davor schaltet und waltet eine Dreierkette für absolute Fußball-Ästheten: Henri „der einzig wahre Fußballgott“ Heeren, Günther Delzepich (der allerdings etwas zu nah am gegnerischen Tor postiert sein könnte) sowie Mike „Zimbo“ Zimmermann. Die größte Überraschung dürfte direkt hinter den Spitzen auflaufen – aber irgendwie habe ich diesen einen unfassbaren Übersteiger im gegnerischen Strafraum am Bieberer Berg nie mehr vergessen – also läuft Dietmar Berchthold mit der 10 auf dem Rücken auf.
Im Sturm meiner Elf sind dagegen Wucht und Testosteron angesagt. Erik Meijer mag zwar nicht der beste Sportdirektor gewesen sein, aber einer der besten Stürmer mit dem größten Herz war er allemal – vielleicht einmal abgesehen von IHM, meiner Nummer 9: Mario Krohm! Die Fleisch gewordene Tormaschine, der Berg der sich selbst geboren hat, neben Muhammad Ali, der Größte von allen.
Was für eine Mannschaft! Oder um es mit dem geflügelten Wort des Fußballs zu sagen: „Egal wer kommt, wir wichsen sie alle um!“
Noch ein Wort zur Ersatzbank: Die alten Recken Martinelli und Müntzenberg haben natürlich eine Einsatzgarantie, sind aufgrund ihres Alters aber erst für die letzten 20 Minuten vorgesehen. Mit Hoffmann schafft es einer vom aktuellen Kader ins Team, was mehr Geste als Überzeugung ist und Frederick Commodore ist mein Mann für die Notfälle, dann wenn ich mal einen Fallrückzieher brauche, in dem der ausführende Stürmer den Ball nicht trifft. Man weiß ja nie. Ansonsten mit im Kader: Markus Daun, Thorsten Stuckmann, Wayne Thomas und Jo Montanes. Um die Laune der Ersatzspieler und das restliche Tagesgeschäft kümmern sich übrigens Werner Fuchs und Peter Hyballa – ich kann ja nicht alles machen.
Wer fehlt? Landgraf war mir ein bisschen schnell weg vom Tivoli und überhaupt: Man kann ja nicht alle aufstellen – selbst Bart Meulenberg oder Marcel Heller (langsam wird´s mal Zeit, dass einer den Irrtum mit seinem Zwillingsbruder in Darmstadt aufklärt) nicht.
1 Kommentar
Die größten Alemannen | derFriedri.ch · 29. Oktober 2014 um 18:59
[…] Sascha Theisen (Mr. Torwort und Alemannia-Kolumne) […]